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DOI: 10.1055/a-2571-9029
Paravertebraler Block überlegen

Eine Brustoperation führt häufig zu erheblichen Schmerzen und dem Einsatz von Opioiden in der unmittelbaren postoperativen Phase. Eine initial unzureichende Schmerzlinderung kann mit dem Auftreten persistierender oder chronischer postoperativer Schmerzen verbunden sein. Paravertebrale Nervenblockaden wurden bereits vor Jahrzehnten als wirksame analgetische Maßnahmen nach einer Brustoperation identifiziert. Obwohl erhebliche Komplikationen selten sind, können als unerwünschte Ereignisse ein Pneumothorax, eine intrathekale Ausbreitung des Lokalanästhetikums oder neuraxiale Hämatome auftreten. In jüngerer Zeit wurden mehrere Nervenblockaden in der Faszienebene beschrieben, die bei der Mammachirurgie angewendet werden können. Die meisten davon haben theoretisch Vorteile, da die relativ tiefe Nadelpenetration in unmittelbarer Nähe der Neuroachse vermieden wird, die bei paravertebralen Nervenblockaden erforderlich ist. Eine dieser Blockaden ist der Pectoralis-II-Block, der eine Injektion zwischen dem M. pectoralis major und dem M. pectoralis minor kombiniert (Anästhesie der lateralen und medialen pektoralen Nerven) sowie zwischen dem M. pectoralis minor und dem M. serratus (interpektorale bzw. Pecto-Serratus-Ebene-Blockade). Die meisten früheren Studien zur Mastektomie ergaben kaum signifikante Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen. Ob dies auch für Nicht-Mastektomie-Eingriffe gilt, ist bislang unbekannt.
Nach einer Brustoperation ohne Mastektomie fanden die Autoren bei paravertebralen Blockaden auf 2 Ebenen im Vergleich zu Pectoralis-II-Blockaden eine bessere Analgesie und einen geringeren Opioidbedarf. Diese Ergebnisse unterscheiden sich von den Befunden der meisten Studien an Patientinnen mit Mastektomie, bei denen kaum ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Verfahren festgestellt wurde. Der Grund für die Diskrepanz bleibt nach Aussage der Autoren ungeklärt. Somit sind weitere Studien erforderlich, um die Vor- und Nachteile der beiden Ansätze besser herauszuarbeiten.
Publication History
Article published online:
04 June 2025
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